• Friedrich Vosberg
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    12 years ago

    Vermögen ist meistens nicht liquide, sondern liegt in Form von Unternehmen, Grundstücken, Gebäuden, Kunstwerken usw. usf. vor. Steuern müssen in cash bezahlt werden. Die Besteuerung von Vermögen heizt also einen Markt an, auf dem Vermögensgegenstände zu Geld gemacht werden (müssen). Dass die Käufer dann aus Rotchina, aus Ölscheichtümern, aus Private Equity Fonds kommen werden (aka “Heuschrecken”), liegt auf der Hand. Das kann man wollen, muss man aber nicht.

    • Helix 🧬M
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      2 years ago

      Herzlichen Glückwunsch, du hast ein weiteres Beispiel für den Nirwana-Fehlschluss erbracht. Effektiv sagst du, dass man die Reichen nicht besteuern soll, weil die sonst noch mehr Steuern vermeiden als sowieso schon. Witzige These.

      • Friedrich Vosberg
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        02 years ago

        Nein. Ich sage, dass man illiquides Vermögen nicht besteuern soll, weil man damit nicht Vermögen – »Reichtum« – umverteilt oder vergesellschaftet. Damit erschafft man weiter nichts als Geld. Das Vermögen wird entweder zerschlagen/vernichtet oder wechselt den Besitzer. Das Geld steht in der Bilanz einer Bank auf der Haben-Seite. Ich empfehle Aaron Sahr, Die Monetäre Maschine und Das Versprechen des Geldes.

        • @mod@sh.itjust.works
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          110 months ago

          Richtet sich die Kritik also lediglich an die Finanzwirtschaft?

          Eine Vergesellschaftung der modernen Geldmaschine ist laut Sahr der einzige Ausweg aus den vielfältigen Krisen der Gegenwart.

          Fordest du damit die Umsetzung von Artikel 14 Absatz 3 Satz 2 GG? Wem gegenüber?

    • @kugel7c
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      110 months ago

      Der Punkt ist ja das diese entities auch besteuert werden und das erhobene geld direkt in der Gesellschaft verteilt wird was es dieser wieder möglich macht an diesen Märkten teilzuhaben.

      Auch halte ich es für fragwürdig das der Staat vor allem Firmenanteile und land nicht auch selber halten kann und teilweise übernehmen sollte wenn er vermögen besteuert. Speziell wenn der Staat bei unter 20% ownership bleibt ist das für eine Firma ja sehr egal. Kapitalisten möglicherweise wertvolle Stadtflächen abzunehmen um sozialen Wohnungsbau zu ermöglichen oder vorhandenen Wohnraum zu solchem umzufunktionieren halte ich sogar für eine so sinnvolle Idee das man ihnen dann sicher auch die Steuerlast senken kann bzw. das land halt dementsprechend teurer schätzt um dies zu fördern.

      Und das ein guter Kapitalist nicht über ein Jahr gesehen genug Cashflow generieren kann um die ~<1% ihres Vermögens die wohl so als Vermögensteuer angesetzt sind aufzubringen ohne signifikante teile zu veräußern halte ich für recht Kurzsichtig.