Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein gegen Till Lindemann, den Sänger der Band „Rammstein“, geführtes Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Begehung von Sexualdelikten wie auch Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingestellt. Die Auswertung der verfügbaren Beweismittel – vor allem der Presseberichterstattung, die sich auf anonyme Hinweisgeberinnen und Hinweisgeber bezieht, wie auch der ergänzenden Vernehmung von Zeuginnen – hat keine Anhaltspunkte dafür erbracht, dass der Beschuldigte gegen deren Willen sexuelle Handlungen an Frauen vorgenommen, diesen willensbeeinflussende oder -ausschaltende Substanzen verabreicht oder gegenüber minderjährigen Sexualpartnerinnen ein Machtgefälle ausgenutzt hat, um diese zum Geschlechtsverkehr zu bewegen.

Die Ermittlungen waren aufgrund von Anzeigen Dritter in Zusammenhang mit Presseberichterstattung eingeleitet worden. Die in der Presseberichterstattung wiedergegebenen Angaben von Zeuginnen und Zeugen haben sich durch die Ermittlungen nicht bestätigt.

Mutmaßliche Geschädigte haben sich bislang nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt, sondern ausschließlich – auch nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens – an Journalistinnen und Journalisten, die sich ihrerseits auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht berufen haben. Die Möglichkeit, etwaige Tatvorwürfe ausreichend zu konkretisieren, bestand daher ebenso wenig wie die, einen Eindruck von der Glaubwürdigkeit der mutmaßlichen Geschädigten und der Glaubhaftigkeit ihrer Angaben im Rahmen von Vernehmungen zu gewinnen.

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  • macniel
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    1410 months ago

    Mutmaßliche Geschädigte haben sich bislang nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt, sondern ausschließlich – auch nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens – an Journalistinnen und Journalisten

    Wer braucht schon Gerechtigkeit wenn man Clout haben kann?

    • @Peon
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      310 months ago

      Clout? Habe ich unter 'nem Stein gelebt? Kurzes Googlen hat mir auch nicht geholfen.

  • @omalaul@lemm.ee
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    1310 months ago

    Bin ich gespaltener Meinung. Es gab keine klaren Hinweise, keinen klaren Kläger… Daher ist er unschuldig bis das Gegenteil bewiesen werden kann, alles andere ist Hexenjagd.

    Ich versteh aber auch warum sich keine Frau diesen Medienrummel antun will - da kann sie ihr Auto direkt selber anzünden und der Ausgang ist fraglich… Kann sie wirklich beweisen ob er da was vor Jahren verbrochen hat? Sonst ist der Zirkus sogar vllt noch umsonst.

    Dann gibt es natürlich Trittbrettfahrer für die clout, aber dass sich da dann doch mehrere verschiedene, einander unbekannte Frauen dazu melden um das zu bestätigen… kann doch nicht nur clout sein, oder?

    • @FionaOP
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      1310 months ago

      Also bei einer Aussage bei der Polizei hast du im Zweifel einen besseren Schutz deiner Identität als bei einer Aussage bei der Presse, insofern sehe ich nicht, dass das ein Argument sein kann.