• @letmesleep
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    11 months ago

    Ich denke die wenigsten Menschen freuen sich über einen höheren Betrag auf dem Konto, wenn sie sich davon nicht mehr leisten können. Das hat nichts mit Optimismus oder Pessimusmus zu tun, sondern mit Daten.

    Reallöhne sind selbstverständlich inflationsbereinigt. Die durchschnittlichen deutschen Arbeitnehmer können sich heute definitiv mehr leisten als früher. Die Frage ist nur, ob höhere Löhne daran einen wichtigen Anteil haben. Dass die erhöhte Zahl der Arbeitsstunden (wir hattten da gerade einen Rekord) zu mehr Kaufkraft geführt hat, steht außer Frage.

    Wenn Reallöhne sich immer nur um wenige Prozent verändern, finde ich es seltsam negative Entwicklungen abzutun, weil es nur ein paar Prozent waren. Reallöhne in Deutschland über mehrere Jahre rückläufig. DIW 2009

    Das habe ich wohl nicht gut formuliert. Mir ging es darum, dass es auch die komulierten Verluste nie über ein paar Prozent gegangen sind. Entweder gab es wie zwischen ein paar Jahre mit einem sehr kleinen Minus oder - wie jetzt, hoffe ich - nur einen Ausreißer. Das bedeutet, dass der Trend langfristig nie negativ war. Wenn man also Zeitpunkte, die mehr als ca. 10 Jahre auseinander liegen betrachtet, ist der spätere nie schlechter. Es kann also keine Generation behaupten schlechter als die Eltern dran zu sein. Zumindest in Bezug auf die Kaufkraft.

    Interessante These, jedoch spricht die Quelle zu dem Begriff von eigenen Erinnerungen und nicht Daten aus der Vergangenheit. Ist natürlich nur Wikipedia und ich kann natürlich falsch liegen.

    Ja, das passt nicht 100%. Es muss aber eben nicht deine Erinnerung sein. Wir werden durch Erzählungen anderer beinflusst. Wenn ältere Menschen von ihrer Jugend erzählen ist das oft viel zu positiv.

    Also haben 40% der Beschäftigten keine Chance sich alleine ein Eigenheim zu leisten, sondern nur mit einem Partner mit einer Vollzeitschäftigung?

    Diese Leute (also vor allem Frauen) haben früher i.d.R. gar nicht am Arbeitsmarkt teilgenommen und konnten sich daher allein erst recht nichts leisten. Deshalb ist es ja fragwürdig Teilzeitbeschäftige bei der Statistik zu berücksichtigen. Man vergleicht sie dann mit Vollzeitbeschäftigten, aber eine bessere Referenz wären Hausfrauen ganz ohne eigenes Einkommen.

    Es ist interessant zu sehen wie sich die Reallöhne vor 1980 entwickelt haben, aber die Gegenüberstellung der Arbeitsproduktivität ist nicht wirklich relevant. Hieraus lernen wir nur, dass sich die beiden Werte ungefährt gleich entwickelt haben.

    Das ist politisch interessant, weil es um Verteilungsgerichtigkeit geht. Aber ich habe die Statistik einfach nur verlingt, weil ich zeigen wollte, dass die Entwicklung langfristig immer positiv war (wie gesagt, das ist inflationsbereinigt).

    Städte in Deutschland mit den höchsten Kaufpreisen für Eigentumswohnungen im Vergleich der Jahre 2016 und 2022 Hier geht es zwar speziell um Städte, jedoch finde ich die Daten trotzdem interessant.

    Immobilien sind interessanter. Inflation ist ein Durschnittswert. Bei einzelnen Bedürfnissen kann man also durchaus einen Anstieg feststellen. Wohnraum ist überdurchschnittlich teuerer geworden. Andere Dinge, z.B. Möbel und Elektronik unterdurchschnittlich.

    Wichtig ist allerdings der Wohnraum pro Person. Pro Bewohner hatten wir noch nie so viel Wohnfläche. Das das natürlich ein arithmetisches Mittel, kein Median. Aber, dass der 1991 bei 35m² lag und 2021 bei 48m² spricht schon Bände.

    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wie-die-wohnflaeche-pro-kopf-sich-in-30-jahren-veraendert-hat-18998105.html