Auf der Münchner Sicherheitskonferenz stärkten führende westliche Politiker der Ukraine den Rücken. Doch ihre Worte klingen hohl. Fehlende Entschlossenheit könnte Putin ermutigen.

Stellen wir uns mal vor, Kamala Harris hätte bei der Münchner Sicherheitskonferenz folgende Worte gesprochen:

“Es gibt Zeiten in der Weltgeschichte, in denen Handeln viel klüger ist als Zaudern. Jedes Handeln birgt ein gewisses Risiko - das gibt es immer. Aber das Risiko ist viel größer, wenn wir es unterlassen zu handeln.”

Jeder - auch der Diktator in Moskau - hätte gewusst: Da kommt was, diesen Worten werden Taten folgen. Aber genau da liegt das Problem: Weder die USA noch Europa und schon gar nicht die Bundesregierung in Berlin haben die passenden Taten parat, geschweige denn einen Plan, um Wladimir Putin zu stoppen.

Deshalb sagte Kamala Harris nur: “Wir stehen an der Seite der Ukraine.” Und der vermeintlich starke Satz des Bundeskanzlers - “einen Diktatfrieden auf Geheiß Moskaus wird es nicht geben” - bleibt eine leere Worthülse, solange die Ukraine nicht die Waffen bekommt, die sie braucht, um die russischen Streitkräfte zu besiegen.

[…]

Von Harry S. Truman stammen auch die eingangs erwähnten Worte, die Kamala Harris hätte sagen können. Er sprach sie am 12. März 1947, als er in seiner berühmten Rede vor dem amerikanischen Kongress die nach ihm benannte Doktrin formulierte. Damals folgten Taten, allem voran die Gründung der Nato. Jetzt ist es wieder an der Zeit zu handeln statt zu zaudern, weil das Risiko bei Untätigkeit um ein Vielfaches größer wäre.

  • @Haven5341OP
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    fedilink
    Deutsch
    9
    edit-2
    4 months ago

    Ich bin kein Sicherheitspolitiker aber mein Gefühl ist auch, dass Putin genau jetzt aufgehalten werden muss. Der Preis wird mit der Zeit nur höher.