Warum werden im Rentensystem hauptsächlich monetäre Beiträge berücksichtigt?

Warum redet eigentlich niemand darüber, die Renten von Menschen die nur ein oder kein Kind großgezogen haben, zu kürzen? Oder umgekehrt, das großziehen von Kindern als Pflegeleistung anzurechnen.

In einem Solidarsystem gibt es ja zwei Hauptleistungen, die Menschen im arbeitsfähigen alter vollbringen müssen: die Versorgung der alten Generation und die Schaffung einer neuen Generation.

Beide sind für das Funktionieren des Systems unabdingbar.

Es ist für mich völlig unverständlich, dass das aktuelle System die Kinderfreiheit mit mehr Geld und Freizeit belohnt. Wer weniger Kinder hat, hat mehr Zeit zu Arbeiten, und erhält damit auch mehr Gehalt und später mehr Rente. Außerdem bedeuten weniger Kinder natürlich auch mehr Freizeit.

Natürlich muss eine gewisse Mindestrente für jeden Menschen eingehalten werden, aber darüber hinaus sollte man im Hinblick auf Nichtmonetäre Beiträge die Renten fairer aufteilen.

  • @rbn@sopuli.xyz
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    fedilink
    Deutsch
    52 months ago

    Ein Kind zu bekommen bedeutet für die Gesellschaft einen zusätzlichen Menschen. Dieser zusätzliche Mensch leistet dann einen Beitrag an die Gesellschaft, verlangt aber der Gesellschaft umgekehrt auch einiges ab: Infrastruktur, Sozialleistungen, Platz- & Ressourcenverbrauch, Emissionen etc. Wie groß das Kosten/Nutzen-Verhältnis eines einzelnen Menschen für die Gesellschaft ist, dürfte sehr individuell (und auch ein Stück weit subjektiv) sein.

    Pauschal zu sagen, mehr Menschen = immer gut für die Gesellschaft, halte ich für falsch.

    Damit aber die Kinder, die da sind, zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft werden können, ist es natürlich sinnvoll, in diese zu investieren. Deshalb gibt es ja beispielsweise (weitergehend) kostenlose Bildung, Kindergeld, Steuerbefreiungen für Vereine und vieles mehr. Auch Erziehungszeit durch die Eltern wird ja gesellschaftlich an vielen Stellen vergütet (Rente, Kindergeld, bezahlte Abwesenheit bei Kind krank, Zuschüsse für sozialschwache Familien uvm.).

    Über die Höhe diverser Leistungen kann man sicher debattieren aber deine Aussage, dass man Eltern nicht honorieren würde, kann ich nicht nachvollziehen.

    • @aaaaaaaaargh
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      fedilink
      Deutsch
      32 months ago

      Das sehe ich ähnlich, aber das ist gesellschaftlich eine eher kontroverse Thematik. Ich finde auch, dass Familien relativ gut subventioniert sind in unserem System, aber das vermischt sich dann mit dem Gefühl, selbst Elternteil zu sein. Das kann zuweilen schon in Überforderung ausarten und manchmal ist es auch einfach eine zumindest finanzielle Überbelastung. Wenn dann die Unterstützung vom Staat nicht reicht, fühlt man sich unfair behandelt. Ist wie überall, subjektiv und ich verstehe es, aber eben nur aus dieser Warte betrachtet.