Die unbereinigte Lohnlücke zwischen dem sozialen Sektor und den übrigen Sektoren habe in den vergangenen Jahren zwar abgenommen, heißt es in der Studie unter Berufung auf umfassende IAB-Daten unter anderem zum Entgelt aller Betriebe mit Beschäftigten in Deutschland. Dennoch habe die Lohnlücke 2021 bei den Vollzeitbeschäftigten noch 17 Prozent betragen. Die Forscherinnen und Forscher nennen diese Lohnlücke “Care Pay Gap”.

Bekannt ist bisher vor allem der Gender Pay Gap, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Laut Statistischem Bundesamt lag der Bruttostundenlohn der Frauen im vergangenen Jahr unverändert 18 Prozent unter dem der Männer.

Knapp zwei Drittel der Lohnlücke erklärt das Statistikamt mit höheren Teilzeitquoten bei den Frauen und geringeren Gehältern in frauentypischen Berufen. Der um diese Faktoren bereinigte Gender Pay Gap beträgt noch rund 6 Prozent des Brutto-Stundenlohns.

  • Geizeskrank
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    53 months ago

    Kann mir jemand erklären, was da womit verglichen wurde?

    • @DrunkenPirate
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      23 months ago

      Das ist ein Bullshitartikel, den ChatGTP vermutlich besser hinbekommen hätte.

      Es wird Butter mit Käse verglichen und darauf hingewiesen, dass es bei Käse auch Streichkäse gibt. Streichkäse stinkt und deshalb Butter auch.

      Wenn ich schon „ungereinigte“ Lohnvergleiche höre, dann lese ich nicht mehr weiter. Ja! Es gibt einen Lohnunterschied zwischen einem Vollzeitarzt und einer Halbtagskrankenschwester. Ja, das ist auch gerechtfertigt.

      • @DonPiano
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        33 months ago

        Ums eindeutiger zu sagen: Lies lieber mehr als weniger. Genau das was du in den letzten Saetzen sagst wird in der Studie genauer betrachtet.

        “Wer im sozialen Sektor Vollzeit arbeitet, erhält durchschnittlich 17 Prozent weniger Lohn als Beschäftigte, die in einem anderen Sektor Vollzeit arbeiten13. Was sagt die- ser Care Pay Gap aus? Plakativ formuliert werden Vollzeittätigkeiten im sozialen Sektor monetär geringer wertgeschätzt als in anderen Branchen.”

        Und

        "Besonders ausgeprägt ist der Care Pay Gap bei Hochqualifizierten (Abbildung 19 und Tabelle A 18). Hier lag der Verdienstunterschied im Jahr 2021 immerhin bei 32 Prozent oder – bezogen auf die durchschnittlichen Bruttomonatslöhne – bei gut 2000 Euro monatlich (vgl. Tabelle A 18). Bei Geringqualifizierten geht er dagegen deutlich zurück. " (vorsicht, die gehen da noch mehr ins Detail)

        • @DrunkenPirate
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          3 months ago

          Ich habe mit dieses Kapitel tatsächlich angeschaut. Ja und Nein.

          • Ja, es werden Vollzeitstellen verglichen
          • Ja, es gibt einen Gap auf dem Qualifikationsniveau. Aber trotzdem halte ich diese Studie für tendenziös. Es reicht ihr dicke Zahlen aufzuzeigen. Man hat ja eine Message/ Agenda.
          • Nein, es wird nicht nach Geschlecht getrennt. Obwohl ja ein Gender Gap von 6% bekannt ist. Und viele Frauen im sozialen Bereich arbeiten. Seis drum, die 6% nehmen wir mal mit.
          • Nein, es wird nicht nach Karrierestufen getrennt. Obwohl es ja gerade im Dienstleistungssektor eben kaum Karrieremöglichkeiten vorhanden sind: Teamleiter, Stationsleiter, noch was?

          Edith: Habs gefunden: der Facharzt ist es. Den wollen alle machen, damit man sich als Arzt niederlassen kann. Dafür musst du aber 6 Jahre als Assistenzarzt unterbezahlt buckeln ( Fck elitär). Das erklärt natürlich den frappierenden Unterschied bei der hohem Qualifikation - Doktortitel aber wenig Geld. Viele Assistenzärzte und wenig Oberärzte. Und als niedergelassener Arzt bist du raus aus der Statistik, weil AG und nicht mehr AN. Ich sage nur „unbereinigt“

          Ich wette mit den zwei obigen Abstufungen sähe das dann nicht mehr so fett aus. Und so 6-8% Lohnunterschied ist dann keine Nachricht und Aufschrei mehr wert. Das ist es halt was mich nervt.

          Auch bei dem „unbereinigten“ Gender Gap. Da wurden ja keine Tarife und Beamten untersucht. Weil ist ja gleich bei Mann und Frau wegen Gehaltsbändern und so. Und Halbzeitfrauen ohne Quali mit Vollzeitmännern mit jahrelanger Berufserfahrung verglichen.

          Nicht ganz so mies hier, aber richtig koscher auch nicht.

      • @DonPiano
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        13 months ago

        Wenn man alle kausalen bzw mediierenden Faktoren kennen wuerde und rausrechnen wuerde, wuerde man am Ende auch keinen systematischen Unterschied mehr sehen. Das hat statistische Modellierung so an sich.

        Sowohl die kleingerechnete/“bereinigte” Zahl als auch die Rohzahl sind interessant, nur eben fuer andere Dinge.

        • @DrunkenPirate
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          3 months ago

          An sich schon. Es werden aber nur die Zahlen kommuniziert, die zur Agenda passen. Ein Faktor wie Gender Pay Gap erwähnt. Aber nicht berücksichtigt.

          (Würde ich auch machen. Alles andere verwirrt und verwässert die Nachricht nur)