• @aronian
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    fedilink
    Deutsch
    15 months ago

    Ich würde dir ja direkt zustimmen, dass die Lehrer mit allem möglichen Unsinn mehrbelastet werden für den sie nicht zuständig sind, von sozialarbeit bis zur Schul-IT. Dass Integration generell (außerhalb von Brennpunktschulen) da der größte Faktor ist, dafür bist du mir ne Quelle schuldig. Den Diskussionszweig mit wieviele in einer Klasse integration benötigen hast du weiter oben ignoriert.

    Studien habe ich keine, nur hier und da Erfahrungsberichte wie z.B. hier https://www.reddit.com/r/lehrerzimmer/comments/178nql5/von_der_sprachlosigkeit/ oder von einer Bekannten Lehrerin. Es gibt zZ sehr viele Kinder, die eigentlich Sonderbetreuung für Sprache oder sonstige Probleme bräuchten und deswegen ist das normale lehren stark beeinträchtigt und Stress und Frust sind die Folge.

    Wie gesagt, Deutschland kann seine Grenzen für die üblichen Flüchtlingsrouten nicht effektiv schließen so wie Schweden es kann. Wir haben massive Landgrenzen mit unseren Nachbarstaaten. Wenn du willst können wir aber mal über eine Mauer oder so reden, da gibt es ja Übersees tolle Beispiele wie gut das so funktioniert.

    Man kann nichts gegen Flüchtlinge tun -> Man kann nur durch massive Gewalt etwas gegen Flüchtlinge tun -> Nur andere Länder können durch andere Maßnahmen (Grenzschutz) etwas gegen Flüchtlinge tun

    Haben wir schon jemals ernsthaft Grenzschutz probiert? Erstaunlicherweise sind während Corona die Migrationszahlen massiv eingebrochen und unsere Grenzen waren immer noch lang und mitten in Europa und die Fluchtursachen waren auch nicht behoben.

    Ich glaube, dass zumindest die Ampel will, dass es keinen politischen Weg gibt um die Flüchtlingszahlen zu reduzieren… denn wenn es ihn gäbe, müsste man darüber diskutieren und das gibt Zoff und ich denke bei den Grünen gibt es auch Kräfte, die hohe Flüchtlingszahlen irgendwie auch gut finden. Deutschland als humanitäre Großmacht usw.

    Da hab ich ausnahmsweise ne einfache Antwort für dich: Es ist nicht genug Immigration um unseren demographischen Wandel auszugleichen. Laut Chef der Arbeitsagentur 400.000 im Jahr. Der wünscht sich natürlich voll ausgebildete die direkt loslegen können, aber ich sag mal so, lieber welche da die man ausbilden kann als niemand da.

    Letztes Jahr hatten wir ~400.000. Und wir hatten davor auch mehrere Jahre, wo wir auf dem Niveau oder höher waren.

    35% der Flüchtlinge haben gar keine Bildung oder nur auf Grundschulniveau: https://www.diw.de/de/diw_01.c.797258.de/publikationen/wochenberichte/2020_34_2/mehrheit_der_gefluechteten_hat_hoehere_bildung_im_vergleich_zur_herkunftsgesellschaft.html#section1

    Das ist bei der deutschen Bevölkerung quasi 0. Diese Leute zu Fachkräften zu entwickeln wird extrem schwer besonders weil das nummerisch auch eine hohe Zahl ist. Das ist bei 3 Mio. Flüchtlingen gleich 700k Menschen, die ~10 Jahre Bildung nachholen müssten.

    • @Killing_Spark
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      fedilink
      Deutsch
      15 months ago

      Studien habe ich keine, nur hier und da Erfahrungsberichte wie z.B. hier https://www.reddit.com/r/lehrerzimmer/comments/178nql5/von_der_sprachlosigkeit/ oder von einer Bekannten Lehrerin. Es gibt zZ sehr viele Kinder, die eigentlich Sonderbetreuung für Sprache oder sonstige Probleme bräuchten und deswegen ist das normale lehren stark beeinträchtigt und Stress und Frust sind die Folge.

      Ich würde davon abraten aufgrund von wenigen Stichproben auf ein allgemeines Problem zu schließen. Das funktioniert quasi nie. Ich kann dir aber zum Beispiel sagen, dass die Lehrerin die ich kenne zwar auch meint, dass die Schüler immer blöder werden, das aber nicht an der Sprache oder Herkunft liegt. Die unterrichtet aber auch Mathe.

      Man kann nichts gegen Flüchtlinge tun -> Man kann nur durch massive Gewalt etwas gegen Flüchtlinge tun -> Nur andere Länder können durch andere Maßnahmen (Grenzschutz) etwas gegen Flüchtlinge tun

      Du verdrehst hier viel, lass mich das nochmal aufdrößeln. Deutschland hat im Gegensatz zu den Beispielen die du anführst (Australien, Schweden) sehr große Festlandgrenzen mit anderen Ländern die auf typischen Flüchtlingsrouten liegen. Diese Grenzen so zu sichern, dass keine Flüchtlinge sie passieren können ist sehr sehr aufwändig bis unmöglich. Andere Länder können was dagegen tun weil sie geographisch “günstiger” liegen.

      -> Nur andere Länder können durch andere Maßnahmen (Grenzschutz) etwas gegen Flüchtlinge tun

      Wenn man sich aber trotzdem hinstellt und sagt wir wollen unsere Grenze effektiv schützen muss man sich anschauen was es da für Konzepte gibt. Siehe z.B. USA, Polen. Die Operieren mit massiven Sicherheitsapparaten die immer wieder mit viel Gewalt auffallen. Das ist im Grenzschutz mit Abwehrabsicht einfach ein Muster siehe z.B. Frontex als anderes Beispiel.

      -> Man kann nur durch massive Gewalt etwas gegen Flüchtlinge tun

      Daraus folgt für mich:

      -> Man kann nichts gegen Flüchtlinge tun (was ich unterstützen möchte.)

      Haben wir schon jemals ernsthaft Grenzschutz probiert? Erstaunlicherweise sind während Corona die Migrationszahlen massiv eingebrochen und unsere Grenzen waren immer noch lang und mitten in Europa und die Fluchtursachen waren auch nicht behoben.

      Polen macht das. Die EU macht das mit Frontex. Die Griechen machen das. Es endet typischerweise mit toten geflüchteten in Wäldern und Meeren.

      Ich glaube, dass zumindest die Ampel will, dass es keinen politischen Weg gibt um die Flüchtlingszahlen zu reduzieren… denn wenn es ihn gäbe, müsste man darüber diskutieren und das gibt Zoff und ich denke bei den Grünen gibt es auch Kräfte, die hohe Flüchtlingszahlen irgendwie auch gut finden. Deutschland als humanitäre Großmacht usw.

      Das musst du ausführen. Was gewinnen die Grünen, wenn Deutschland eine “humanitäre Großmacht” ist? Und was soll das überhaupt sein? Wie gewinnt man Macht indem man Menschen aufnimmt?

      Letztes Jahr hatten wir ~400.000. Und wir hatten davor auch mehrere Jahre, wo wir auf dem Niveau oder höher waren.

      Es geht um Nettomigration. Wir haben letztes Jahr ca 300k Menschen dazugewonnen, das ist ca 25% zu wenig. Die wir natürlich in den Folgejahren aufholen müssten. Die Forderung mit den 400k ist schon etwas älter, keine Ahnung wie sich das inzwischen Entwickelt hat. Eine Korrektur nach unten würde mich stark überraschen. Sowas wird oft konservativ gerechnet.

      https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Wanderungen/_inhalt.html

      35% der Flüchtlinge haben gar keine Bildung oder nur auf Grundschulniveau: https://www.diw.de/de/diw_01.c.797258.de/publikationen/wochenberichte/2020_34_2/mehrheit_der_gefluechteten_hat_hoehere_bildung_im_vergleich_zur_herkunftsgesellschaft.html#section1

      Das sind 65% die eine höhere Bildung haben. Außerdem ist das alles komplizierter weil Deutschland berühmt dafür ist ausländische Abschlüsse nicht anzuerkennen.

      • Über einen tertiären Abschluss, was einem (Fach-)Hochschulabschluss entspricht, verfügen 21 Prozent der Geflüchteten und 30 Prozent der anderen MigrantInnen.
      • 24 Prozent einen Abschluss auf Ebene der Sekundarbildung II erreicht, was im deutschen Kontext dem (Fach-)Abitur oder einem mittleren schulischen Abschluss mit Lehre entspricht

      Das ist bei der deutschen Bevölkerung quasi 0.

      GANZ großer Zweifel daran. Der liegt bei 3-4% denn auch mit einer abgebrochenen Hauptschule kann man in den Arbeitsmarkt übergehen. Wird halt Niedriglohnsektor aber geht.

      Diese Leute zu Fachkräften zu entwickeln wird extrem schwer besonders weil das nummerisch auch eine hohe Zahl ist. Das ist bei 3 Mio. Flüchtlingen gleich 700k Menschen, die ~10 Jahre Bildung nachholen müssten.

      So ein Quatsch. Wir brauchen überall Fachkräfte nicht nur in den Bereichen in denen man Abi braucht.