Israels Regierung hat einer mehrtägigen Feuerpause im Gaza-Krieg sowie dem Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zugestimmt. Eine Mehrheit des Kabinetts stimmte für eine entsprechende Vereinbarung mit der radikal-islamistischen Hamas.

  • Der WürgerOP
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    97 months ago

    Die Waffenruhe ermögliche auch humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. Die Hamas bestätigte die Freilassung der 50 Geiseln im Rahmen einer viertägigen Waffenruhe und erklärte, das Abkommen sehe im Gegenzug die Freilassung von 150 palästinensischen Gefangenen vor. Nach schwierigen Verhandlungen unter Vermittlung Katars und Ägypten sei ein Abkommen erzielt worden, teilte die terroristische Organisation auf Telegram mit.

    Hoffentlich ein Schritt richtung dauerhaften Frieden.

    • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺
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      fedilink
      Deutsch
      107 months ago

      Netanyahu: “Werden Krieg fortsetzen”

      Vor der Bekanntgabe der Einigung sagte Netanyahu, US-Präsident Joe Biden habe geholfen, das vorläufige Abkommen zu verbessern, so dass es mehr Geiseln und weniger Zugeständnisse umfasse. Die allgemeine Mission Israels habe sich jedoch nicht geändert. “Wir befinden uns im Krieg, und wir werden ihn fortsetzen, bis wir alle unsere Ziele erreicht haben. Die Hamas zu zerstören, alle unsere Geiseln zurückzubringen und sicherzustellen, dass keine Gruppierung in Gaza Israel bedrohen kann”, sagte er in einer aufgezeichneten Botschaft zu Beginn der Regierungssitzung.

      Auch während der Feuerpause werde man weiter geheimdienstliche Erkenntnisse sammeln, damit sich die Streitkräfte auf die nächsten Kriegsphasen vorbereiten könnten, erklärte Netanyahu. Hardlinern im Kabinett versicherte er, dass die Kampfpause rein taktisch sei.

      Fürchte das wird nix.

      Die Hamas wird niemals alle Geiseln freilassen, solange Israel im Kriegsmodus ist, weil sie dann keinerlei Druckmittel gegenüber Israel mehr hat. Die Regierung in Israel muss jetzt zeigen, dass ihnen die Geiseln nicht egal sind, ebenso wie die humanitäre Situation in Gaza. Wenn genug Geiseln freigelassen sind, lässt sich damit die Organisation der Angehörigen in Israel spalten und der Druck soweit vermindern, dass die israelische Regierung nicht mehr verhandeln muss.

      Die 300 LKW am Tag reichen bei Weitem nicht, um die humanitäre Situation in Gaza langfristig zu entspannen.

      Da 4/5 der Häuser zerstört sind, und die meisten Menschen ohne allzu viel Kleidung geflohen sind, müssten erstmal stabile Zeltstädte, Betten und Kleidung für 1.6 Millionen Menschen nach Gaza gebracht werden, zusätzlich zu Essen, Treibstoff, Trinkwasser, medizinischen und Hygieneartikeln.

      Allein das Trinkwasser dürfte ein riesen Problem sein. Das absolute Minimum, um keine Cholera oder andere Pandemie nach einem Disaster zu bekommen, sind 10l/Trinkwasser pro Person. Das macht in Gaza mit 2 Millionen Menschen mindestens 20.000m3 Trinkwasser am Tag. Da die meisten Wasserinfrastruktur zerstört ist, müssten nach WHO Minimumstandards eigentlich 1.000-2.000 LKWs täglich nur mit Trinkwasser nach Gaza fahren. (12-20 Tonner)