Regelmäßig mit Kolleg:innen zusammen essen zu gehen, ist doch eine schöne Form von sozialer Interaktion. Das klingt für mich viel wertvoller als zusammen in einem Raum zu sitzen und doch was anderes zu machen. Wie oft hast du mit Kolleg:innen aus anderen Teams beruflich Kontakt, dass du es als schlimm empfindest, sie noch seltener als die Leute in deinem Team zu sehen?
Vielen Dank für deine Antwort. Und zu deiner Frage: Meine Frau und ich haben in den letzten zwei Jahren zwei Kinder bekommen und es ist blöd mitanzusehen, dass die beiden so selten den Rest der Familie treffen, was zum einen an Corona, aber eben auch an rund zweieinhalb Stunden Fahrt vom Osten Berlins nach Magdeburg liegt. Da ich schon länger aus Berlin rausziehen wollte und wir dann auch noch ein Angebot bekommen haben, aus unserem Mietvertrag rausgekauft zu werden (damit sie leichter die Wohnung sanieren und verkaufen können), haben wir die Chance jetzt genutzt. Wir wollten schnell in Magdeburg und schnell in Berlin sein können, Stendal bot sich da an. Ich kenne die Stadt und die Altmark noch aus meiner Kindheit, da meine Familie ursprünglich von da kommt.
Deinen Eindruck von der Entwicklung in den Großstädten und den kleineren Orten kann ich anekdotenhaft nachvollziehen. Aber es gibt meines Erachtens auch Lichtblicke, vor allem was das gastronomische und auch kulturelle Angebot angeht. Wernigerode hat mich positiv überrascht und Stendal hat inzwischen ein paar wirkliche Leuchttürme, was das angeht. In den Punkten hat sie Stadt mehr Lebensqualität als beispielsweise größere Städte wie Cottbus oder Frankfurt (Oder) zu bieten. Es ist aber noch viel zu tun, sicherlich auch was Arbeitsstellen vor Ort angeht, aber auch im Bereich Mobilität und öffentliche Infrastruktur. Trotzdem scheint Stendal, auch bei anderen Zugezogenen aus Berlin, inzwischen sehr beliebt zu sein. Weniger als 2 Prozent Leerstand sprechen für sich.
Haseloff sehe ich ebenfalls sehr differenziert. Er vertritt in seiner Art nicht gerade meinen Gestaltungsanspruch an die Politik, aber es würde um seine Partei ohne ihn schlimmer stehen. Ich würde mir eine andere Landespolitik wünschen, aber er ist sicher besser als andere von der Union.
Guter Punkt. Es wird in dem Artikel ja auch sein Wesenszug als Verwaltungsfachmann betont, was ja auf Sachlichkeit statt Emotionalität hinweist. Und ja, dies sagt man auch Merkel nach.
Was mich an Trümper stets störte, war dieses fehlende Gespür, was sich in einem spontanen Moment vielleicht ziemt und was nicht. Sowie diese sture Uneinsichtigkeit im Umgang mit eigenen Fehlern. Ich denke da beispielsweise an die Fotos mit Fluthelfern, die klar erkennbar rechtsextremistische Zeichen auf ihren T-Shirts trugen und die Situation ausnutzten. Da hätte Trümper einmal klare Kante zeigen soll und sei es nur zur Vorsicht oder eben im Nachgang etwas einsichtiger sein sollen. Und auch die spürbare Dissonanz zwischen ihm und ein eher den Zeitgeist repräsentierendes Stadtparlament deutete schon lange daraufhin, dass es Zeit für einen Wechsel im Amt wird.
Eine wirklich faszinierende Entwicklung. Aber was sprach für Bernburg? Schon Magdeburg war, zumindest im groben Vergleich mit Dresden, der „schlechtere“ Standort und gewann wohl vor allem aufgrund des benötigten Platz.