Moin zusammen,

wenn es ums Thema Auto geht, bin ich in der Familie einer von denen, die gerne mal konsultiert werden, bevor es zum Kauf oder zur Werkstatt geht. Bin kein gelernter KFZetti, aber durch persönliches Interesse und Hobby recht gut informiert und habe die eine oder andere Erfahrung gesammelt. Das nur als Einordnung, ich hab die Wahrheit oder Antwort auf alle Fragen nicht für mich gepachtet und gerade würde ich gerne einen Sanity Check haben, falls hier jemand etwas beitragen kann und will. :)

Dreiköpfige Familie (Kind ist ein halbes Jahr alt) sucht einen Kombi mit Benzinmotor. Der Golf VI 1.4 TSI macht noch keine Steuerkettenprobleme aber bietet halt nicht entspannt viel Platz für Kinderwagen und was man noch alles für Übernachtungstrips mit Baby mitnehmen will. Streckenprofil ist eher Kurzstrecke (Arbeitsweg sind um die 15km einfach, geht natürlich schlimmer, aber richtig heiß wird der Wagen da nicht) und alle paar Wochen Langstrecke bei Besuchen bei der Familie.

Budget dürfte maximal bei 10-12000€ liegen, hängt auch davon ab, wieviel der Golf möglicherweise bei Inzahlungnahme oder Privatverkauf abwirft. Ich befürchte da eine böse Überraschung zumindest bei der Inzahlungnahme wegen der noch nicht fälligen, aber dementsprechend auch nicht gemachten Kette. Aber soll jetzt gar nicht das Thema sein. Ausgaben am Haus stehen mittelfristig auch an, sodass es schon auch verlockend wäre, etwas weniger auszugeben, um etwas mehr Puffer für solche Ausgaben zu haben.

Wenn man das Budget nimmt und sucht, landet man gern beim S204-Mercedes, also der C-Klasse ab 2008 als Kombi, oder gut ausgestatteten Opel Astras (müsste der J sein, oder?) oder hier und da mal nen Insignia, oder Ford Focus Turnier. VAG ist meistens bei dem Budget so, dass man da noch einen EA111, also den Steuerkettenmotort, der ja als problematisch gilt, erwischt.

Ich tu mich schwer, Steuerkettenmotoren zu empfehlen, ohne konkret über sie bescheid zu wissen. Beim M271 im 204 weiß ich, dass sie ein Thema ist (habe selbst einen W203 C180 Kompressor, bei dem die Steuerkette gemacht werden musste), der Motor sonst abgesehen von der Kurbelgehäuseentlüftung aber ziemlich gefällig ist, sodass man gut gewartete Exemplare, wo vielleicht auch die Steuerkette bereits gemacht wurde, grundsätzlich empfehlen kann.

Bei den anderen in Frage kommenden Modellen bin ich nicht so gut informiert. Dazu kommt, was ich fast noch kritischer finde, bei den meisten neueren Autos die praktisch gesetzte Direkteinspritzung, die ich angesichts der Kurzstrecke problematisch finde.

So kam ich zum Gedanken, der mich bewog, diesen Post zu machen: einfach bewusst offen für ein paar Jahre älter anzusetzen, also Mitte der Nuller. Bin da zum Beispiel über nen Audi A4 B7 mit 1,8T-Motor mit 163PS gestolpert, der gut ausgestattet ist, und wo ich den Motor als standfest und recht unproblematisch im Kopf habe. Vernünftige Wartung vorausgesetzt, ganz klar.

Falls zufällig VAG-affine Mitleser dabei sind: liege ich mit dem Bild vom 1,8T soweit richtig oder übersehe ich was?

Die größere Frage für mich, und in der Hinsicht eher ein Sanity Check, damit ich der Familie nichts rate, was eigentlich Bockmist ist, nur weil ich vielleicht nen Bias zu älteren Autos hin habe: ist das für euch vertretbar, eben beispielsweise ein Modell zu nehmen, das technologisch (vielleicht auch in puncto Sicherheit, wobei ich mich nie unsicher gefühlt habe in Autos der Generation, da sind ja oft auch schon Side- und Windowbags und haste nicht gesehen dabei) vermutlich ein gutes Stück hinter einem Modell von maximal 2012/2013 liegt?

Ich mach hier erst mal Schluss, ist ja auch so schon eine Wall of Text geworden. Vielleicht habt ihr ja Meinungen zu dem Thema.