Nach mehr als einem Jahrzehnt harter Verhandlungen wurde 2015 das Atomabkommen mit dem Iran unterzeichnet. Ein historischer Schritt oder ein historischer Fehler? THEMA spricht mit Mullahs, Menschenrechts Aktivisten und Bürgern im Iran und befragt europäische und amerikanische Politiker und Wirtschaftsbosse zum Neuanfang in Teheran.

Am 14. Juli 2015 feierten Tausende Iraner in den Straßen von Teheran die Unterzeichnung des Atomabkommens. Es beendete unter anderem die vor Jahrzehnten verhängten Wirtschaftssanktionen gegen den Iran, was in der Bevölkerung große Hoffnungen weckte. ARTE fragt nach der Erfüllung dieser Hoffnungen und den Auswirkungen des Abkommens auf Alltag und Politik im Iran.

Wird sich Irans stark umworbener Markt endlich dem Westen öffnen? Wie beeinflusste das Abkommen die Beziehungen zwischen den Konservativen und den gemäßigten Reformern, die Staatspräsident Hassan Ruhani an die Macht brachten? Inwiefern spielt das Abkommen von 2015 eine Schlüsselrolle als Auslöser für tiefgreifende Veränderungen in der Islamischen Republik Iran, die 30 Jahre lang komplett isoliert war?

Acht Monate lang beobachteten Antoine Mariotti und Vincent de Cointet das Alltagsleben in Teheran, die Etablierungsversuche westlicher Industrieller auf dem neuen, vielversprechenden Markt, die Freitagsgebete der Politiker in der großen Moschee und den Wahlkampf in der urkonservativen heiligen Stadt Ghom, wo ein Mitglied der berüchtigten “Wächter der Islamischen Revolution” kandidierte.

Die Ereignisse werden aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln von iranischen und internationalen Vertretern aus Politik und Gesellschaft betrachtet - darunter der außenpolitische Berater des Revolutionsführers Ali Akbar Welajati, der Präsidentenberater Akbar Torkan und der Menschenrechts Aktivist Mehdi Saharkhiz, dessen Vater wegen seiner journalistischen Tätigkeiten in einem iranischen Gefängnis einsitzt; aber auch John McCain als Experte für auswärtige Angelegenheiten in den Reihen der US Republikaner, der ehemalige französische Außenminister Laurent Fabius und der amerikanische Vizeaußenminister Antony Blinken kommen zu Wort.