• federalreverse-oldOP
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    7 months ago

    Es spricht bei AKWs auch nicht so viel gegen die Nutzung der Wärme, wenn das Design einen doppelten, oder besser dreifachen Kühlkreislauf hat. Dann kommt im letzten Kühlkreislauf keine Strahlung mehr an. Atomkraft ist natürlich trotzdem scheiße.

    Dass durch die zusätzlichen Kühlkreisläufe keine Strahlung frei wird, wage ich zu bezweifeln. Es wird sicher weniger. Aber in Frankreich zum Beispiel messen NGOs regelmäßig, dass Flüsse durch Einleitung von Kühlwasser radioaktiv belastet werden. Soweit ich weiß, sind mindestens zwei Kühlkreisläufe aber auch in Frankreich der Standard.

    Aufs Weltklima hat die Abwärme der Kraftwerke auch wenig Auswirkung, lokal kann sie aber massive negative Auswirkung haben, etwa wenn im Sommer die eh schon überhitzten Flüsse weiter aufgeheizt werden.

    … und das ist der eigentliche Grund, warum ich das hier pfostiert habe. Da hat jemand schon wieder ein kreatives Argument gefunden, warum ihn keine Verantwortung trifft. Und es ist ein wirklich reichlich doofes Argument. AKW sind zwar in anderer Hinsicht eine Katastrophe (Müll, Gefahren bei Krieg/Fehlbedienung, Geldverschwendung, Wasserverschwendung), aber tragen eben vergleichsweise wenig zur Klimakatastrophe bei.

    • @letmesleep
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      7 months ago

      Dass durch die zusätzlichen Kühlkreisläufe keine Strahlung frei wird, wage ich zu bezweifeln. Es wird sicher weniger. Aber in Frankreich zum Beispiel messen NGOs regelmäßig, dass Flüsse durch Einleitung von Kühlwasser radioaktiv belastet werden. Soweit ich weiß, sind mindestens zwei Kühlkreisläufe aber auch in Frankreich der Standard.

      Nee, das ist physikalisch nicht möglich. Gamma erzeugt keine Strahlung in anderen Stoffen und Alpha- und Betastrahlen kommen durch so ein Rohr nicht durch. Theoretisch könnten natürlich irgendwo Neutronen herumfliegen, aber in Wasser sind die auch nicht sonderlich gefährlich. Es gibt einen Grund, dass man tatsächlich in den Abklingbecken schwimmen kann, ohne um seine Gesundheit zu gefährden (im Reaktor wäre es lediglich zu warm, die Strahlung ist da nachrangig). Solange das Wasser im richtigen Kühlkreislauf bleibt, gibt es also kein Problem.

      Ich kann auch keine Fälle finden, wo es tatsächlich durch den Betrieb der Kühlkreisläufe zu einer auffälligen Messung kam. Und das will etwas heißen, vor einer normalen Banane würde sogar ein billiger Geigerzähler sehr deutlich warnen. Frankreich haben sie in ein paar Fällen allerdings ganz direkt mit strahlenden Isotopen belastete Lösung in Flüsse geleitet. Das ist natürlich weitaus problematischer, aber auch hier sollte man es mit der Panik nicht übertreiben.