Vorweg, eigentlich habe ich dicke Haut bei so etwas. Aber dieser Mensch schoss den Vogel ab.

Kleine Kreisstraße, ich komme mit meinem Rennradpartner gerade ein kleines Gefälle hinter einem Weiler runter, er schräg links hinter mir, maximal in der Fahrbahnmitte, ich mit ein wenig Abstand am Fahrbahnrand. Seit 3 km kein Auto mehr. Auf einmal fängt ein Dauerhupen an und hört erst wieder auf, nachdem mich ein modernes Auto der oberen Mittelklasse mit viel zu wenig Abstand überholt (vielleicht 50 cm) und meinen Buddy wohl noch viel knapper.

Einige Meter weiter, kommt uns derjenige tatsächlich noch einmal entgegen und fährt sein Fenster runter und fragt uns was das denn soll so die Straße zu blockieren? Woraufhin ich ihm sage, dass das unser gutes Recht ist und er uns deshalb nicht fast umbringen muss. Außerdem erwähnte er, dass er uns gefilmt habe. Auf den Kennzeichenhaltern war dann auch das Logo eines großen deutschen Bauunternehmens. Unrechtsverständnis -> 0,00%

Wie denkt die Schwarmintelligenz sind die Erfolgsaussichten so etwas zur Anzeige zu bringen? Bearbeitet die (sächsische) Polizei und Staatsanwaltschaft so etwas? Ich habe ja sogar einen Zeugen. Stellt sich direkt die ganze Rechtsschutzabteilung des Unternehmens vor ihren vermeintlich guten Mitarbeiter? Kann ich irgendwelche Probleme dadurch kriegen, außer der verlorenen Zeit?

Kann man so etwas auf der Online-Wache einreichen? Wäre eine persönliche Anzeige möglicherweise mit mehr Erfolgsaussichten verbunden? Auch habe ich ein Foto des Übeltäters geschossen, als er uns “zur Rede” stellen wollte. Sollte ich das als Beweismittel vorlegen?

  • @KopfnussLOL
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    fedilink
    811 months ago

    Hey,

    Keine Ahnung vom rechtlichen, aber ich bin selber Firmenwagenfahrer. Ich kann hier natürlich nur für meine Firma reden, habe aber von Kollegen aus anderen Firmen schon ähnliches gehört:

    Bei uns (und anderen Firmen) werden solche Beschwerden auf jeden Fall ernst genommen. Der Kollege wird mit Sicherheit nicht gekündigt oder abgemahnt, wird aber auf jeden Fall ein paar ernste Worte aus dem Furhpark-Management hören, denke ich. Die sind nämlich für den ganzen Bumms ums Auto, und auch die Fahrsicherheit zuständig, und haben eigentlich keinen Bock drauf, dass die Angestellten so einen scheiß bauen und sie deshalb Emails bekommen (oder schlimmer noch: das was passiert).

    Und grade der Teil, dass er euch dann noch abgerutscht hat, wird sicher auch die höheren Ebenen aufhorchen lassen (insofern sie es erfahren). Allerdings fährt unser GF auch selber jeden Tag mit dem Rad ins Büro, das kann auch einfach an meinem Unternehmen liegen, nicht sicher.

    Bei sowas geht bei uns auch gerne mal eine anonymisierte Mail (Absender und Mitarbeiter) in diverse Verteiler raus, so einen Quatsch doch bitte einfach zu unterlassen.

    Also, mMn: go for it.