Am Montag hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft eine bundesweite Kampagne gestartet, mit der sie einen Ausgleich der deutlich gestiegenen Kosten vor allem für Energie einfordert, jetzt hat der Klinik-Dachverband auch auf bayerischer Ebene nachgelegt. Am Donnerstag macht ein Info-Truck der Krankenhäuser in Amberg in der Oberpfalz Station. In München hat gleichzeitig die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) ihre Warnungen und Forderungen formuliert. Warnung vor Klinik-Pleiten

Es sei auch in Bayern eine Welle von unkontrollierten Klinik-Pleiten zu befürchten, sagte der BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen. Denn die Kosten der Krankenhäuser steigen derzeit weit schneller als die Einnahmen. Die Bundesregierung habe festgelegt, dass die Vergütung, die die Krankenkassen zahlen, dieses Jahr höchstens um 2,3 Prozent steigen dürfe, erklärte Engehausen. Doch etwa bei den Sachkosten betrage die Steigerung acht Prozent, die Energiekosten haben sich verdoppelt.

Die Möglichkeiten der Träger, wie etwa Städte und Landkreise, Defizite auszugleichen, seien weitgehend ausgeschöpft, warnte Engehausen. Deswegen bestehe die Gefahr, dass Kliniken Angebote einschränken, die für die Bevölkerung besonders wichtig sind, wie Notaufnahmen oder Kinder-Abteilungen. Denn diese Bereiche seien betriebswirtschaftlich oft wenig lohnend. BKG: Für Strukturreform noch keine Perspektive erkennbar

Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass schnell zusätzliches Geld an die Kliniken fließt, verlangt die BKG. Die Krankenhäuser seien gleichzeitig bereit, an einem Umbau der Versorgungsstruktur mitzuwirken, betonte der BKG-Geschäftsführer Engehausen. Dabei könne die Zahl der Kliniken auch sinken. Doch obwohl die Bundesregierung eine Expertenkommission für eine Strukturreform eingesetzt hat, sei noch keine Perspektive erkennbar.

Der Chef der München Klinik, Axel Fischer, betonte gleichzeitig, dass es an einigen Stellen mehr Versorgungsangebote gebe als sinnvoll seien. Die Landeshauptstadt beispielsweise sei mit Krankenhausbetten überversorgt, sagte der Chef des kommunalen Klinikverbundes der Landeshauptstadt. Die Versorgung etwa in München wäre besser mit weniger Kliniken, wenn gleichzeitig das Personal zielgerichtet eingesetzt werde, erklärte Fischer. Unterstützung von Holetschek

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte den Kliniken Unterstützung zu. Er forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, zügig zu handeln. Bislang habe die Bundesregierung die Warnrufe der Krankenhäuser ignoriert, kritisierte Holetschek.